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Nachlese zu Gesprächen aus der Berlin-Demo-Diskussion und eine kleine Geschichte :) 01.09.2020

Ihr Lieben Menschen,
ich hätte nicht gedacht, wie viele gute Gespräche sich aus dem, was ich mit euch geteilt habe, ergeben würden- DANKE dafür.
Zugegeben, das Erlebnis “Berlin” hat mir Angst gemacht und ich habe mich gefragt, worum es bei dieser Angst wirklich geht. … denn Angst ist normaler Weise nicht mein “Urzustand” …
 
Corona, Maßnahmen – ja – ich habe tausend Fragen dazu. Aber das alleine war es nicht, was sich hinter dieser Angst verbarg. Es ist vielmehr das Wahrnehmen, wie sich Menschen untereinander immer öfter mit Misstrauen und Ablehnung begegnen. … wie unterschiedliche Sichtweisen Menschen voneinander trennen.
 
Daraus ist eine kleine Geschichte entstanden …
 
Zwei Menschen begegnen sich – der eine trägt eine Maske, der andere nicht. Sie schauen sich wütend an. Es fallen keine Worte, aber der Hass baut sich wie eine Mauer zwischen ihnen auf.
 
Der eine hat eine liebe Frau zuhause, der er gerne nahe ist. Aber die Frau ist sehr krank und jede Infektion wäre eine Gefahr für sie. Seit Corona ist ihm noch deutlicher bewusst geworden, wie fragil das Leben für sie ist und er bemüht sich noch mehr als früher, sich möglichst von allen Ansteckungen fernzuhalten, um sie zu schützen.
 
Der andere hat erlebt, wie es sich anfühlt, wenn andere über sein Leben bestimmen. All diese alten Gefühle kommen jetzt mit ungeahnter Stärke wieder in ihm hoch, wenn er die Masken sieht. Er möchte schreien, allen erzählen, wie wertvoll die Freiheit ist. Auch wenn sein Verstand ihm sagt, dass Freiheit nicht mit einer Maske verloren gehen muss, kann er sich doch gegen die Macht seiner Gefühle nur schwer wehren.
 
Erfunden? Sicher. Konstruiert? Auch.
 
Aber wer weiß schon, was in dem anderen gerade vorgeht? Wie leicht ist es zu urteilen?
 
… und was wäre, wenn die beiden „konstruierten“ Menschen sich mit einem „Ich sehe dich“ begegnet wären, ohne sich gegenseitig zu bewerten oder zu verurteilen?
 
Vielleicht wären sie sogar ins Gespräch gekommen und hätten einen Kaffee miteinander getrunken …
 
Die “Maske” in dieser Geschichte ist nur als Symbol, als Synonym für “Trennendes” gemeint …

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